Projektmanagement für Übersetzungen - unser Übersetzungsmanagement
Was ist in unserem Projektmanagement für Übersetzungen besonders wichtig? Für unsere Kunden, bei denen es sich meist um Unternehmen im Technikbereich handelt, steht jedenfalls die Einhaltung der Liefertermine an erster Stelle. Hierfür ist ein gutes Übersetzungsmanagement gefragt. Häufig haben wir nur wenige Tage oder sogar Stunden zur Verfügung, um bspw. eine technische Anleitung, Marketing- oder Rechtstexte zu übersetzen.
Zu erklären ist diese kurze geforderte Reaktionszeit damit, dass Übersetzung sehr oft das letzte Glied in der Produktionskette darstellen. Im technischen Fachbereich z.B. werden Übersetzungen in vielen Fällen erst kurz vor der Auslieferung oder der Montage von Maschinen oder Anlagen angefordert. Es gab auch schon den Fall, dass beim Überqueren des Zolls eine technische Übersetzung gefehlt hat, da diese vom Maschinenhersteller vergessen wurde. Die Einfuhr in das Land wurde erst ermöglicht, als die entsprechende Übersetzung vorlag. So ein Fehler kann sehr schnell hohe Kosten produzieren.
Viele Anfragen an unsere geübten Übersetzer stellen allerdings kein Problem dar und gehören zum normalen Tagesgeschäft. Ein Dokument mit nur 250 Worten, die vom Deutschen ins Türkische übersetzt werden sollen, ist ohne Lektorat eines zweiten Übersetzers innerhalb einer Stunde erledigt. Doch in vielen Fällen müssen wir den speziellen Anforderungen eines Fachbereichs oder denen des Kunden gerecht werden. Möglicherweise verlängert sich damit die Lieferzeit eines gesamten Übersetzungsprojekts deutlich – ein guter Projektmanager kann das allerdings gut auffangen.
Wie bestimmt sich der Liefertermin einer Übersetzung?
Der Zeitaufwand für eine Übersetzung und die Auslieferung des fertigen Zieltexts werden maßgeblich von folgenden Faktoren beeinflusst:
- Welchen Umfang hat die Übersetzung (Wörter bzw. Seiten)?
- Welche Sprachen werden benötigt?
- Um welchen Fachbereich handelt es sich bei der Übersetzung?
- In welchem Format liegen die Ausgangstexte vor?
- Wie gut ist das Layout im Ausgangstext?
- In welchem Format möchte der Kunde den Zieltext haben?
- Soll das Layout nach der Übersetzung überarbeitet werden?
- Welche Qualität soll die Übersetzung haben? Mit oder ohne Lektorat?
Ein geübter Übersetzer schafft in seinem Fachbereich bis zu 10 Normseiten (ca. 2000 Wörter) pro Tag – und zwar inklusive Lektorat. Der Übersetzer wird dabei von einem Translation Memory unterstützt, in dem auch die Terminologie aus dem Fachbereich des entsprechenden Sprachpaars hinterlegt ist. Zum sogenannten Übersetzungsvolumen gesellen sich allerdings viele weitere Faktoren, die den Liefertermin bestimmen.
Sprachen und Fachbereiche im Übersetzungsmanagement
Bei den gängigen europäischen Sprachen hat das Projektmanagement keinerlei Probleme, zu jedem Fachbereich einen geeigneten Fachübersetzer zu finden. Hierzu zählen z.B. die „Weltsprachen“ Englisch, Französisch oder Spanisch, egal ob im technischen & juristischen Fachbereich oder dem Marketing.
Schwieriger wird es bei manchen skandinavischen Sprachen oder Übersetzungen, die für den asiatischen Raum vorgesehen sind. Hier gibt es im Vergleich zum europäischen Markt nur einen Bruchteil der Übersetzer, welche die geeigneten fachlichen und sprachlichen Qualifikationen mitbringen. Diese stehen nicht immer gleich zur Verfügung, da sie sehr gefragt sind. Schon allein die lange Suche nach einem geeigneten Chinesisch-Übersetzer in einem sehr anspruchsvollen technischen Fachbereich kann ein Übersetzungsprojekt verzögern. Darum muss schon zu einem frühen Zeitpunkt feststehen, in welchen Sprachen Sie eine Übersetzung benötigen, damit Sie nicht nur Ihre, sondern auch unsere Planungssicherheit gewährleisten können.
Format und Layout im Projektmanagement für Übersetzungen
Die unterschiedlichsten Formate der Ausgangstexte stellen inzwischen nicht mehr die große Herausforderung dar. So ist der Umgang mit PageMaker, InDesign, Frame Maker oder PDF deutlich einfacher als noch vor einigen Jahren. Nahezu jedes Format können unsere Übersetzer inzwischen bearbeiten und in ein anderes Format (oder zurück) konvertieren. Mit Ausnahme von Scans haben die Formate der Ausgangstexte ihren Schrecken für das Übersetzungsmanagement mehr oder weniger verloren.
Dennoch bleiben versteckte Texte in Grafiken und Bildern immer noch ein Problem, sofern diese wichtige Info seitens des Kunden fehlt. Diese Textpassagen müssen aufwendig aus dem Dokument extrahiert, dann übersetzt und anschließend im Zieltext eingefügt werden. Hinzu kommen dann aufwendige Arbeiten am Layout, falls die Ausgangssprache bei der Übertragung in die Zielsprache expandiert. Je nach vorliegendem Format und Vorgabe des Kunden kann das zu einem der größten Zeitfresser überhaupt werden.
Nur wenige Unternehmen agieren bei der Bestimmung des Liefertermins so vorausschauend, dass nicht nur sie selbst für die weiteren Produktionsschritte einen Puffer haben, sondern auch uns als Übersetzungsdienstleister diesen Freiraum lassen. Das kann sich unmittelbar auf die Übersetzungsqualität auswirken: Zum einen hat der Übersetzungsmanager mehr Zeit, den idealen Übersetzer zu finden. Zum anderen wird den Übersetzern Last von den Schultern genommen. Zusätzlich können diese das Feedback der Kunden in den Prozess aufnehmen und können Layout-Arbeiten sowie das Lektorat noch sorgfältiger ausführen – sofern das überhaupt gefordert ist.
Die Qualität der Übersetzung – Lektorat nach DIN 17100?
Das Projektmanagement hat die Möglichkeit, die Übersetzungsqualität mithilfe eines Lektorats zu verbessern – was allerdings die Lieferdauer verlängert. Wenn der Kunde ein Dokument nur für die unternehmensinterne Verwendung benötigt, dann ist das Zwei-Augen-Prinzip völlig ausreichend und ohnehin Standard bei professionellen Übersetzungen. Hierbei prüft ein qualifizierter Fachübersetzer selbstständig nach dem Übersetzungsprozess den Zieltext auf Fehler. Hierzu wird er von entsprechenden Programmen technisch unterstützt.
Das Vier-Augen-Prinzip nach DIN 17100 sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn die Übersetzung für die Augen anderer vorgesehen ist, wie z.B. bei Marketing Übersetzungen, Geschäftsberichte, Texte für die Homepage oder Betriebsanleitungen und Handbüchern. Hier wird das Lektorat mit Hilfe eines zweiten qualifizierten und/oder berufserfahrenen Übersetzers durchgeführt.
Wie Sie als Kunde die Lieferzeit verkürzen können
Nicht nur das Übersetzungsmanagement ist verantwortlich für den reibungslosen Übersetzungsprozess und ein hochwertiges Endergebnis. Auch der Kunde kann mit guter Vorarbeit so einiges hinsichtlich der Übersetzungsqualität und vor allem der Lieferzeit leisten:
- Schicken Sie uns, wenn möglich, Referenzmaterial zu abgeschlossenen Übersetzungsaufträgen im gleichen Sprachpaar
- Lassen Sie uns Terminologie-Listen aus dem Unternehmen oder von früheren Übersetzungsdienstleistern zukommen
- Stellen Sie uns Ihre Translation Memorys bereit
- Prüfen Sie den Ausgangstext nach Rechtschreibfehlern
- Vermeiden Sie im Ausgangstext Tabstopps, doppelte Leerzeichen, das Drücken der Entertaste am Bildschirmende
- Vermeiden Sie Texte in Bildern
- Verwenden Sie Formatvorlagen
Die Auswahl der Übersetzer im Projektmanagement
Bei der Auswahl der Übersetzer benötigt das Übersetzungsmanagement möglichst alle wichtigen Informationen, die der Kunde bereitstellen kann. Denn die Auswahl orientiert sich ganz klar an der geforderten Sprache, dem Fachbereich, der Zielgruppe, dem Zielland der Übersetzung und vielen weiteren speziellen Anforderungen des Kunden – z.B. mit oder ohne Lektorat, beglaubigt oder nicht-beglaubigt, maschinen- oder humanübersetzt usw.
Auf jeden Fall müssen Übersetzer, Projektmanager und Kunde für die erfolgreiche und zukunftsfähige Zusammenarbeit ein eingespieltes Team sein. Aus praxisnaher Erfahrung wissen wir, dass es gerade Neukunden bei ihrem anstehenden Übersetzungsprojekt wichtig ist, dass das Projektmanagement sofort das richtige Team aus Fachübersetzern zusammenstellt. Die Zusammenarbeit wird dann bestenfalls über Jahre hinweg fortgeführt.
Die Qualifikationen des Übersetzers
Wichtigster Faktor für die Auswahl des Übersetzers für ein Übersetzungsprojekt ist unbestreitbar dessen fachliche Kompetenz. Diese haben sich professionelle Übersetzer über den Ausbildungsweg oder lange berufliche Erfahrung aufgebaut.
Unsere Übersetzer z.B. haben sich schon in der Ausbildung auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert. Diese Spezialisierung erlernen sie zunächst im Studium und bauen sie sich anschließend über weitere Jahre hinweg auf. So entwickeln sie entsprechendes Fachwissen und Sachverständnis, die korrekte Terminologie sowie Methodik und auch Grundlagen zu den üblichen Übersetzungstools. Neben der Terminologie gehört auch das Verständnis für die Branche und den darin zugrundeliegenden Theorien zu der guten Ausbildung eines vollwertigen Fachübersetzers. So muss der auf Technik spezialisierte Fachübersetzer bspw. die generelle Funktionsweise einer Maschine verstehen.
Das Projektmanagement entscheidet somit zunächst auf Grundlage des Fachbereichs des Übersetzungsauftrags, welcher Übersetzer für dieses Projekt überhaupt fachlich geeignet ist. So kommt ein Fachübersetzer, der sich auf Übersetzungen im Bereich des Maschinenbaus im landwirtschaftlichen Bereich spezialisiert hat, niemals in themenfremden Gebieten wie dem Marketing zum Einsatz. Selbst die Zuteilung eines Übersetzungsprojekts aus der Automobil-Branche wäre am Beispiel von diesem Übersetzer verschenktes Potential, obwohl das dem übergeordneten technischen Fachbereich angehört.
Das Muttersprachenprinzip
Bei fast jedem unserer Übersetzungsaufträge setzt das Projektmanagement Muttersprachler aus dem entsprechenden Fachgebiet ein. Das heißt die Zielsprache der Übersetzung entspricht der jeweiligen Muttersprache des Fachübersetzers, sodass dieser den landestypischen Jargon perfekt beherrscht.
Dieses Kriterium soll eine hohe Übersetzungsqualität sicherstellen, die selbst die beste Ausbildung und Erfahrung nicht garantieren können. Denn zu den Eigenheiten einer jeden Sprache gehören besondere Redewendungen, grammatische Sonderregeln und unterschiedliche Gepflogenheiten. Im Fachbereich Marketing ist der Übersetzer in der Muttersprache des Ziellands somit zum allgemeinen Standard geworden.
Allerdings ist dieses Prinzip nicht immer von Vorteil. Bei der Übersetzung sehr fachspezifischer und technischer Texte aus dem Maschinenbau, z.B. vom Deutschen ins Französische, werden vom Übersetzer nicht nur hervorragende Französischkenntnisse abverlangt, sondern auch Deutschkenntnisse. Denn wird der Ausgangstext mit seinen komplizierten Fachbegriffen nicht verstanden, kann beim übersetzten Zieltext wenig Sinnvolles herauskommen. Darum muss das Projektmanagement bei jedem Übersetzungsauftrag abwägen, ob hier das Muttersprachenprinzip greift oder sinnvoll ist.
Das Ziellandprinzip
Entspricht ein Fachübersetzer dem Ziellandprinzip, lebt er im Land der Zielsprache einer Übersetzung. Ein Englisch-Übersetzer für den britischen Markt lebt demnach in England, aber für den amerikanischen Markt in den USA. Diese Unterscheidung ist wichtig, da zwischen britischem und amerikanischem Englisch nicht nur sprachliche Unterschiede bestehen, sondern auch kulturell. Lebt der Übersetzer nun im Zielland, ist er immer auf dem aktuellsten sprachlichen und kulturellen Stand der Entwicklungen – zumindest in der Theorie.
Somit deckt das Ziellandprinzip weitere Aspekte ab, die im Muttersprachlerprinzip nicht berücksichtigt werden. Dem im Zielland lebenden Übersetzer soll in der Regel weniger Fehler unterlaufen. Denn dieser hat alle aktuellen kulturellen und sprachlichen Entwicklungen miterlebt. Häufig verspricht sich das Projektmanagement mit diesem Prinzip zusätzlich eine größere Stilsicherheit der beauftragten Übersetzer – egal ob in den Fachbereichen Marketing, Recht oder Technik.
Dennoch stellt sich die Frage, ob das Ziellandprinzip überhaupt noch zeitgemäß ist. Das Online-Angebot von ausländischen Zeitungen und Zeitschriften, Nachrichtensendern und Streaming-Diensten ermöglicht vollkommen ortsunabhängig die kulturelle Weiterbildung. Das Ziellandprinzip dürfte heute also nicht mehr die größte Rolle spielen, wenn es um die Qualität von Fachübersetzungen geht. Zumal schränkt das Projektmanagment dadurch die mögliche Auswahl an fachlich geeigneten Übersetzern unnötig ein. Das Muttersprachlerprinzip stellt sich also als das viel wichtigere Kriterium dar. Auf Kundenwunsch kann unser Übersetzungsmanagement trotzdem in dessen weltweitem Netzwerk auf im Zielland lebende Übersetzer zurückgreifen.
Die Stammübersetzer - der große Vorteil für Stammkunden
Hat das Projektmanagement gute Arbeit geleistet, entspricht der Übersetzer genaustens den Vorstellungen des Kunden. Kommt es dann in dieser Konstellation zu einer weiteren, langjährigen Zusammenarbeit, dann reden wir von einem Stammübersetzer. Diese Stammübersetzer sind beim jeweiligen Kunden für die immer gleichen Fachbereiche und identischen Sprachpaare zuständig.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Fachübersetzer die Unternehmens-Terminologie geradezu verinnerlicht. Die Kommunikation zwischen dem Kunden und den Übersetzer wird unmittelbarer und auch schwierigste Projekte werden erfolgreich mit hoher Qualität realisiert. Außerdem erhält der Stammübersetzer mit jeder Übersetzung eine umfangreichere Translation Memory, die bei jeder weiteren Übersetzung für echte Zeit- und Kostenersparnisse sorgt.
Wie zufrieden unsere Kunden mit ihren Stammübersetzern sind, zeigt sich in vielen Fällen: Steht der Stammübersetzer einmal nicht zur Verfügung, wird oftmals der Auftrag nicht an einen anderen Übersetzer weitergeleitet, sondern eine Verschiebung vom Lieferdatum bevorzugt. Wenn die Lieferung allerdings nicht auf sich warten lassen kann, haben wir für jeden Fachübersetzer einen designierten Vertreter, der dem Stammübersetzer in Stil, Arbeitsweise und Themengebiet in nichts nachsteht.